Warum betteln Hunde überhaupt? Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Weil es funktioniert bzw. in der Vergangenheit funktioniert hat. Auch, wenn ihr selbst immer konsequent wart, reicht schon ein Stück vom Leberwurstbrot eures Besuchs oder das Herunterfallen etwas Kostbarem beim Kochen in der Küche, um plötzlich einen bettelnden Hund zu haben.
Je öfter euer Hund Erfolgserlebnisse hatte und sein Betteln erfolgreich war, desto schwieriger ist es natürlich, ihm dieses Verhalten wieder abzugewöhnen. Aber wie in vielen Dingen lautet das Zauberwort und der Weg zum Erfolg „Konsequenz“! Hier ein paar Regeln, an die sich alle halten sollten:
1. Niemand darf dem Hund etwas vom Tisch geben – weder in deinen eigenen vier Wänden noch im eigenen Zuhause.
2. Es gibt eine klare Trennung der Orte von Mensch und Hund, an denen gegessen wird.
3. Führt am besten feste und ritualisierte Fütterungszeiten für den Hund ein, damit er gar nicht auf die Idee kommt, zwischen den Mahlzeiten nach weiterem Essen zu betteln.
4. Wenn euer Hund bettelt, wird er entweder ignoriert oder (noch besser) auf seinen Platz geschickt und dort dann belohnt.
5. Sorgt dafür, dass euer Hund keine selbstbelohnenden Ereignisse erlebt. Der Übergang vom Betteln zum Klauen ist manchmal fließend, so dass ihr entsprechend vorsorgen solltet.
6. Wenn etwas runter fällt, solltet ihr schneller als der Hund sein. Später kann das Essen dann ja immer noch im Napf landen.
Natürlich gibt es auch Hunde, die nicht um Futter, sondern um Aufmerksamkeit betteln. Auch hier ist es wichtig, klare Grenzen und Zeiten zu setzen, wann gespielt oder geschmust wird und wann Ruhezeiten sind. Ganz entscheidend ist natürlich, dass ihr diese Zeitpunkte bestimmt.
Dasselbe gilt für die beiden attraktiven Ressourcen Bett und Sofa: falls ihr nichts dagegen habt, dass euer Vierbeiner mit drauf liegt, solltet ihr ihm das entsprechende Signal geben, damit es nicht selbstverständlich ist oder wird. Am besten führt ihr ein Kommando für das Hoch- und auch wieder Runterspringen ein.
Und denkt bloß nicht: „Einmal ist kein Mal“, denn genau dieses eine Mal kann ausschlaggebend für das zukünftige Betteln sein. Seid also stark und widersteht den dahinschmelzenden Blicken eures
Hundes!