Auch, wenn Befehle lediglich Konditionierungen sind, die eigentlich nichts mit der natürlichen Sprache des Hundes zu tun haben, gibt es fünf Kommandos, die jeder Hund zu seiner eigenen Sicherheit können sollte...
Komm
Komm ist ein Grundgesetz und sollte weder drei Mal hintereinander noch mit zunehmender flehender, verzweifelter oder wütender Stimme vom Halter gerufen werden. Euer Vierbeiner wird nur dann zuverlässig kommen, wenn er die Erfahrung gemacht hat, dass er es muss und zwar jedes Mal, wenn ihr das Kommando ruft.
Für das Training eignet sich am besten eine Schleppleine, damit ihr verhindern könnt, dass er wegläuft, nachdem ihr das Komm-Signal gerufen habt. Die Leine sollte aber niemals zum Ziehen geschweige denn Heranziehen des Hundes verwendet werden. Und immer schön auf die eigene Körpersprache achten: ein vorgebeugter Körper in Richtung des Hundes drückt nämlich genau das Gegenteil zu "komm" aus.
Außerdem darf eine Schleppleine nur mit Geschirr und niemals mit Halsband verwendet werden, da ansonsten die Verletzungsgefahr für euren Vierbeiner viel zu hoch ist.
Stopp
Da es für frei laufende Hunde eher lästig ist, ständig zurück gerufen zu werden, ist ein „Stopp“ eine super Alternative. Diesen Befehl könnt ihr euch ganz leicht einfangen, indem ihr jedes Mal, wenn ihr mit eurem Hund stehen bleibt, das Wort „Stopp“ sagt. Besonders an der Straße ist dieser Befehl lebensnotwendig.
Wichtig ist, den Befehl auch wieder aufzulösen, damit der Hund weiß, dass er weiterlaufen darf. Auch hier einfach immer beim Weitergehen das Signal „weiter“ sagen – so lange, bis es euer Vierbeiner verknüpft hat.
Aus
Leider nehmen die Giftköderwarnungen in jeder Stadt zu und die größte Sorge eines jeden Hundehalters ist es, wenn der eigene Vierbeiner etwas Giftiges frisst.
„Aus“ lässt sich leicht spielerisch erlernen, indem ihr z.B. ein kleines Zerrspiel mit eurem Hund macht und dann mitten im Spiel „Aus“ sagt. Damit auch der Anreiz zum Abgeben für den Hund besteht, habt ihr in der anderen Hand entweder ein Leckerli oder ein anderes, attraktives Tauschobjekt. In dem Moment, in dem der Hund das Spielzeug hergibt, sagt ihr „Aus“.
Bleib
Euer Hund soll z.B. im Auto warten, bevor er rausspringen darf oder vor der Haustür stehenbleiben, bevor er mit seinen dreckigen Pfoten `reinläuft? Hierfür ist ein „Bleib“ super. Das entsprechende Training sollte zunächst im eigenen Zuhause – am besten auf der Hundedecke/im Körbchen – geübt werden. Aber fangt langsam an und steigert die Zeit, in der euer Vierbeiner auf seinem Platz bleiben soll, nach und nach. Hier sind auf jeden Fall (liebevolle) Konsequenz und ein längerer Atem als ein Hund ihn hat, gefragt.
Wenn euer Vierbeiner allerdings für längere Zeit irgendwo verharren und vor allem entspannen soll, eignet sich ein "Bleib" weniger. Hier solltet ihr lediglich mit Körpersprache arbeiten oder ein ganz neues Signal (z.B. Pause) aufbauen, damit keine Erwartungshaltung "wann wird endlich das "Bleib" endlich wieder aufgelöst" vorhanden ist.
Bei Fuß
Manchmal muss man durch die Stadt mit vielen Menschen und anderen Hunden oder die Straße ist einfach zu eng als dass euer Vierbeiner groß herumschlendern kann. Genauso wie „Stopp“ fangt ihr euch diesen Befehl einfach ein. Wenn euer Hund auf der linken Seite geht, sagt ihr „Bei Fuß“ oder „links“ und lobt ihn mit ruhiger Stimme. Macht nicht den Fehler und ruft mit heller und freudiger Stimme „feiiin“, denn dann wird er mit großer Wahrscheinlichkeit nach vorne schießen. Alle hohen Laute werden zur Beschleunigung und alle tiefen (z.B. ein „Guuut“) zur Verlangsamung verwendet.
„Sitz“, „Platz“, „Rolle“ oder „Gib Pfötchen“ sind tolle Kunststückchen, die ihr natürlich zusammen mit vielen anderen Tricks zur kognitiven Auslastung mit eurem Vierbeiner üben könnt. Lebensnotwendig sind sie aber nicht. ;)