Die meisten Fehler, warum das Apportieren nicht so richtig klappen will, liegen darin, weil wir zu ungeduldig sind und zu schnell zu viel von unseren Hunden verlangen. Bei denjenigen Rassen, denen das Apportieren nicht mit in die Wiege gelegt wurde, sollte man wirklich bei null beginnen.
Schritt 1: Dummy spannend machen
Egal, ob ihr einen richtigen Dummy, ein Stofftier oder einen Ball nehmt: zu Beginn solltet ihr es extrem spannend machen. Zeigt es eurem Vierbeiner, bewundert es, beschnuppert es und legt es dann wieder an einen Ort, der für den Hund nicht erreichbar ist. Nach ein paar Tagen holt ihr das Stofftier wieder aus dem „Versteck“ und ermuntert euren Hund, den Dummy spielerisch ins Maul zu nehmen. Damit er es auch wieder abgibt, habt ihr in der anderen Hand ein besonders attraktives Leckerli und in dem Moment, in dem er den Dummy wieder abgibt, sagt ihr „Aus“.
Schritt 2: Dummy wegwerfen
Wenn die erste Übung richtig gut klappt, werft ihr den Dummy ein kleines Stück von euch weg – natürlich alles erst einmal in einer reizarmen Umgebung, d.h. bei euch zu Hause. Der Hund sollte während des Werfens natürlich sitzen bleiben – dies übt ihr am besten mit Geschirr und Leine, damit ihr euren Hund notfalls stoppen könnt.
Vor dem Wurf gebt ihr die Befehle „Sitz“ und „Bleib“ und erst wenn ihr ihn losschickt (mit Kommandos wie z.B. „Apport“, „Bring“, „Hol“ o.ä.), darf er zum Dummy laufen. Sobald euer Hund dann wieder bei euch angekommen ist, sagt ihr das in Schritt 1 geübte „Aus“ und lasst es vom Maul direkt in eure Hand fallen. Und tüchtig belohnen natürlich nicht vergessen.
Schritt 3: Nach draußen gehen
Wenn Schritt 1 und 2 problemlos klappen, könnt ihr als nächstes im Garten üben und schließlich die Übungen auf euren Spaziergang und in den umliegenden Parks und Wälder ausweiten.
Werft den Dummy auch mal ins Gebüsch oder hohe Gras, so dass euer Hund es nicht gleich sieht. Streckt eure Arme in die entsprechende Richtung beim Losschicken – so lernt euer Hund gleich das „Einweisen“ und auf eure Zeichen zu achten.
Schritt 4: Weitere Dummies nehmen
Wenn euer Hund das Prinzip des Apportierens verstanden hat, könnt ihr problemlos weitere Dummies hinzunehmen. Werft diese – während euer Hund wieder sitzend wartet – in verschiedene Richtungen, so dass er sich merken muss, wo welcher Dummy liegt. Anschließend wird er von euch in die entsprechende Richtung geschickt, um nach und nach die Dummies zu holen. Das Apportieren des nächsten Dummies ist dann Belohnung genug und ersetzt die Leckerlies, die ihr dann langsam ausschleichen könnt. Erst ganz am Ende des Dummytrainings gibt es eine besondere Belohnung oder ein kleines Spiel.
Wichtig ist, das Tempo des Trainings immer auf euren Hund abzustimmen. Er sollte weder über- noch unterfordert oder gar gelangweilt sein. Seid kreativ und sucht euch immer neue Orte mit höheren Schwierigkeitsgraden und schwereren Verstecken aus. Und denkt immer daran: Der Weg ist das Ziel!