DIE VIELEN BEDEUTUNGEN DES SCHWANZWEDELNS

Sicherlich habt auch ihr schon etliche Male folgenden Satz bei Hundebegegnungen gehört: „Guck mal, die freuen sich, schließlich wedeln sie ja mit dem Schwanz!“. Schwanzwedeln ist ein Zeichen von Erregung, wobei jede Art von Erregung gemeint ist: Von Freude bis hin zu Aggression. Auch Unterwürfigkeit kann ein Ausdruck von Schwanzwedeln sein.

Die Position und vor allem die Höhe des Schwanzes drückt die jeweilige Gefühlslage des Hundes aus. Eine niedrig getragene Rutenhaltung drückt in der Regel Unterwürfigkeit oder Besorgnis aus. Starke Angst hat der Hund, wenn er seinen Schwanz bis unter den Bauch eingezogen hat. Trägt der Hund die Rute auf mittlerer Höhe, ist er meistens entspannt. Eine nach oben gestreckte Rute deutet wiederum auf einen sehr aufmerksamen und wachsamen Hund hin, der seinem Gegenüber in der Regel verdeutlichen möchte, dass dieser lieber nicht näher kommen sollte, da es ansonsten Ärger gibt.

 

Natürlich müssen alle Rutenhaltungen immer im Vergleich zu der für die jeweilige Rasse typische Normalposition betrachtet werden. Während einige Rassen wie z.B. viele Terrier von Natur aus den Schwanz fast immer steil nach oben tragen, lassen manche die Rute eher im unteren Bereich pendeln – beispielsweise die Greyhounds oder Whippets. Entscheidend ist, immer die gesamte Körperhaltung des Hundes in die Beobachtung mit einzubeziehen.

 

Italienische Forscher haben sogar herausgefunden, dass Hunde in der Ausrichtung des Schwanzwedeln des anderen Hundes erkennen können, ob dieser positiv oder negativ gestimmt ist: rechtes Wedeln bedeuten positive Emotionen und linkes Wedeln deutet auf negative Emotionen hin. Die Forschungsuntersuchung ergab eine erhöhte Herz-Kreislaufaktivität und ängstliches Verhalten bei denjenigen Hunden, die auf einen Artgenossen trafen, der mit seinem Schwanz nach links wedelte.

 

Auch die Schnelligkeit des Schwanzwedelns hat viel zu bedeuten: je schneller der Schwanz wedelt, desto aufgeregter ist der Hund. Ein leichtes, nur wenig zur Seite ausholendes Schwanzwedeln kann man oft bei Hundebegegnungen beobachten. Es entspricht einem menschlichen Lächeln bei einer höflichen Begrüßung. Ein weit ausholendes Wedeln, bei dem auch gerne mal die Hüften mitwackeln, bedeutet, dass von einem selbst keine Gefahr ausgeht und man sich über die Begegnung freut.

 

Weniger sozial ist dagegen ein langsames Wedeln „auf Halbmast“: während hohes, langsames Wedeln eher für Dominanz und niedriges, langsames Wedeln für Unterwürfigkeit steht, steht diese Rutenhaltung eher für Unsicherheit darüber, was als Nächstes zu tun ist.