IMPFEN: JA, ABER RICHTIG

Den allerersten Immunschutz erhalten Welpen durch die Muttermilch (Kolostrum bzw. Biestmilch), die wichtige Abwehrstoffe enthält. Der Gehalt an diesen passiv aufgenommenen Abwehrstoffen nimmt allerdings mit zunehmendem Alter ab und da die Fähigkeit zur Bildung eigener Antikörper noch nicht ausgereift ist, verfügen Welpen zwischen der 4. und 12. Lebenswoche nicht den Mindestgehalt an schützenden Antikörpern. Diesen Zeitraum bezeichnet man deshalb auch als „immunologische Lücke“.

Grundimmunisierung mit Staupe, Hepatitis und Parvovirose

Gegen die drei bekannten Infektionskrankheiten Staupe, Hepatitis und Parvovirose sollten alle Hunde grundsätzlich im Welpenalter immunisiert werden. Die Erstimpfung sollte im Alter von 8 bis 9 Wochen erfolgen und die Wiederholungsimpfung 4 bis 6 Wochen später. Per Blutuntersuchung (Titeruntersuchung) kann zwei Wochen nach der Impfung geprüft werden, ob die Impfung erfolgreich verlaufen ist. Somit bleiben den Welpen häufig angewendete Mehrfachimpfungen erspart.

 

Impfungen, die leider nichts bringen

Leptospirose

Die Impfung von Hunden gegen diese chronische bakterielle Infektionskrankheit ist kein hundertprozentiger Schutz, weil sie nicht gegen alle Bakterienstämme bzw. Serovare des Erregers immunisiert. Das Neben- und Nachwirkungspotential dieser Impfung ist außerdem sehr hoch.

 

Borreliose

Mittlerweile gibt es wohl einen Impfstoff, der auch gegen die Borrelien schützen soll, aber aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen sowie nicht bewiesener Wirksamkeit ist davon abzuraten. Der beste Schutz gegen Infektionen mit Borrelien bietet ein intaktes Immunsystem sowie eine biologische Zeckenprophylaxe.

 

Zwingerhusten

Zwingerhusten-Erreger sind sehr variabel und anpassungsfähig, die Krankheit ist leicht behandelbar und stellt in der Regel kein größeres Problem dar. Eine Impfung schützt leider nur bedingt und ist ebenfalls mit Nebenwirkungen behaftet.

 

Spezialfall Tollwut

Da das Einschläfern eines auffälligen Hundes ohne Tollwutimpfung unter Umständen gerichtlich verordnet werden und man in einige Länder überhaupt nur mit gültiger Tollwutimpfung seines Hundes einreisen darf, erübrigt sich hier die Diskussion, ob diese Impfung überflüssig ist oder nicht. Fest steht allerdings, dass Tollwutimpfstoffe offiziell eine Impfschutzdauer von mindestens drei Jahren haben, so dass ihr auf diesen Eintrag im Impfpass auch bestehen solltet.

 

Mit Verstand nachimpfen

Fraglich sind nach wie vor die jährlichen Nachimpfungen, zu denen Tierärzte uns Hundehaltern raten – zumal die Nebenwirkungen der Impfstoffe unzählig und gefährlich sind: von allergischen Hautreaktionen, über Durchfall und Erbrechen bis hin zu tödlichen Schocks.

 

Den neusten Langzeitstudien-Ergebnissen zufolge ist längst erwiesen, dass durch eine vernünftige Immunisierung des Hundes gegen SHP (Staupe, Hepatits und Parvovirose) und eine Auffrischung 12 Monate später ein ausreichender Schutz für durchschnittlich 8 Jahre, wenn nicht sogar lebenslang gewährleistet ist!

 

Buchtipps zu diesem Thema

„Hunde impfen: Der Kritische Ratgeber“ von Monika Peichl

„Tierärzte können die Gesundheit Ihres Tieres gefährden: Neue Wege in der Therapie“ von Jutta Ziegler