Man sieht fast täglich Hundehalter, die an der Leine ziehen oder rucken. Ist diesen Menschen nicht bewusst, dass Leinenrucke dem Hund wehtun? Und sehen Sie nach dem Leinenruck nicht die geduckte Haltung ihres Hundes - mit unübersehbaren Beschwichtigungssignalen, mit ängstlichem Blick oder mit der Tendenz zur Flucht, um diesem Schmerz zu entgehen?
Wie wäre es für den Menschen selbst, wenn er ganz plötzlich und ohne Ankündigung einen schmerzhaften Reiz in einem sehr empfindlichen Körperbereich erfährt? Was würde er dabei lernen? Und wie wirken sich solche Erfahrungen auf das Vertrauen und die Beziehung zu dem Verursacher aus? Die Antworten liegen doch eigentlich auf der Hand, aber trotzdem werden Leinenrucke ständig praktiziert.
Die Frage nach dem "Warum"
Viel wichtiger wäre es doch, zu hinterfragen, warum der Hund zieht und wie man dies ändern kann, damit man wieder mit Spaß und ohne Stress spazieren gehen kann. Schließlich sind die gemeinsamen Spaziergänge ja einer der vielen Gründe, warum man sich für ein Leben mit Hund entschieden hat.
Fatale gesundheitliche Folgen
Die gesundheitlichen Folgen von Leinenrucken sind zahlreich: Schäden im Bereich der Wirbelsäule bis hin zu Bandscheibenverschiebungen, Beeinträchtigungen der Atemwege und des Kehlkopfes bis hin zu Kehlkopfquetschungen oder -entzündungen, Kopfweh, Schwindelgefühle, Schädigungen der Luftröhre und vieles mehr. Dieses Unwohlsein und die ständigen Schmerzen sind dann wiederum oft der Grund für aggressives Verhalten.
Geschirr als mögliche Lösung
Manchmal ist der unangenehme Druck des Halsbandes sogar der Grund, warum ein Hund überhaupt zieht. Er möchte diesem unangenehmen Gefühl durch Flucht nach vorn entgehen, worauf dann ein erneuter Leinenruck durch den Halter zu einer noch höheren Fluchttendenz führt. Ein Teufelskreis, den man zum Beispiel mit einem einfachen Brustgeschirr umgehen kann.